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Vorteil eines Skripts gegenüber dem Tafelanschrieb

 

 

Die Grundvoraussetzung für einen nachhaltigen Physikunterricht das Arbeiten mit Modellen. sowie deren Anwendung auf möglichst viele verschiedene Probleme. Die Fragestellungen sollten zudem dem Interessenbereich der Schüler entstammen. . Dabei muss zunächst qualitativ geklärt werden, wie das Modell auf die verschieden  Situationen angewendet werden muss, erst dann kann mit dem Rechnen von Aufgaben begonnen werden. Den besten Ansatz für schülerrelevante Themen bieten im Anschluss an eine kurze Einführung in das Thema Schülerfragen. Um im 2-stündigen Physikunterricht des sprachlichen Zweigs des Gymnasiums den zeitlichen Freiraum zu schaffen, den man für die eingehende Beantwortung von Schülerfragen unbedingt benötigt, und so den Forderungen nach verständlichem, interessantem Unterricht auf hohem Niveau, der sich an Alltagsphänomenen orientiert, möglichst nahe zu kommen, arbeite ich in meinem Physikunterricht mit einem Skript.

 

Durch die Arbeit mit dem Skript ergeben sich für mich folgende Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Tafelanschrieb.

  • Alle Schüler verfügen über eine korrekte Unterrichtsmitschrift. Fehler, wie sie durch das mehrfache Übertragen vom Konzept des Lehrers an die Tafel, von der Tafel auf den Notizblock und von diesem ins Physikheft unweigerlich auftreten,  sind ausgeschlossen. Besonders wichtig ist dies bei Skizzen, vor allem bei solchen, die perspektivisch gezeichnet sind (z.B. Magnetfelder. Diese werden von Schülern zu Hause häufig nicht mehr perspektivisch interpretiert.

  • Kranke Schüler können problemlos mit einer korrekten Mitschrift versorgt werden.

  • Die üblicherweise für den Anschrieb und vor allem den Abschrieb aufgewandte Zeit  kann "gewinnbringend" in die Beantwortung von Schülerfragen investiert werden.

  • Man wird flexibel dadurch, dass man zum Erarbeiten des Stoffs auch spontan gestellte Schülerfragen verwenden und am Ende der Stunde darauf verweisen kann, dass auf dem ausgeteilten Blatt ein analoges Problem behandelt wird, das ihnen ein weiteres Beispiel für die Anwendung des behandelten Stoffs bietet.

  • Die Schüler können sich ganz auf den Stoff konzentrieren. In sehr unaufmerksamen Klassen, kann man in Erarbeitungsphasen sogar mit komplett leeren Tischen arbeiten lassen, so dass die Gelegenheiten für Nebentätigkeiten minimiert werden.

Zusammengefasst gilt nach meiner Erfahrung:

Die korrekten Vorstellungen sind recht leicht in die  Schülerköpfe zu bringen, wenn die falschen erst mal draußen sind.

Daher ist die Diskussion mit den Schülern und das Aufgreifen von Schülerfragen der zentrale Punkt für einen nachhaltigen Physikunterricht.

 

Anhand der folgenden Gegenüberstellung möchte ich noch einmal im Detail zeigen, wie ich mit meinem PiSA-Skript versuche,  die auf der Startseite genannten Schülervorstellungen von gutem Physikunterricht zu realisieren:

 

Guter Physikunterricht soll

Die Umsetzung durch mein PiSA-Skript

Übersichtlich gegliedert sein. Es soll erkennbar sein, was wichtig und was unwichtig ist.

Alle Blätter haben eine einheitliche Struktur mit einer Gliederung am linken Rand, einer Eingangsfrage, die dem Alltag der Schüler entstammt, rot umrahmten Merkregeln und am Ende grün umrahmten Hausaufgaben.

Schülerversuche enthalten

Wo immer es möglich ist, werden sowohl im Unterricht als auch als Hausaufgabe Schülerversuche durchgeführt. Dies geschieht meist mit "Hausmittelchen". Nur in der Elektrizitätslehre kommt ein Experimentierkasten aus der Physiksammlung zum Einsatz mit einfachem Netzgerät und Multimeter zum Einsatz. Die Verwendung von Alltagsgegenständen ist  zum einen eine Folge der mangelhaften Ausstattung vieler Schulen mit Material zur Durchführung von Schülerversuchen, aber andererseits auch gewollt, da sich so die Forderung nach Lebensnähe und Einbindung des Alltags der Schüler umsetzen lässt.

Umgang mit Geräten und Experimenten vermitteln (Messen!)

In den Klassen 7 und 9 wird die Elektrizitätslehre durchgängig mit Hilfe von Schülerversuchen behandelt. In meinem PiSA-Skript ist dabei sowohl die Handhabung des Multimeters als auch der sachgerechte Umgang mit dem Netzgerät und dem Knopf zur Stromstärkebegrenzung ausführlich beschrieben.

Verständlich sein

Ich bin ein ausgesprochener Befürworter des Prinzips Qualität (Verständnis) vor Quantität (Rechenaufgaben). Rechenaufgaben machen erst dann Sinn, wenn das zugehörige Phänomen verstanden ist und der Schüler die Aufgabe qualitativ lösen kann. Rechenaufgaben, die man lösen kann ohne das zugehörige Modell verstanden zu haben sind sinnlos. Ein exaktes Verwenden der Fachsprache ist allerdings unumgänglich, um sich von dem (meist falschen) intuitiven Vorwissen der Schüler abzugrenzen.

Ein hohes Niveau bieten

Offene Fragestellungen wie z.B. "Wie hoch kann ein Stabhochspringer springen?" oder "Wie viel nimmt man bei einer Bergtour ab?" erfordern von den Schülern komplexes physikalisches Denken und nicht stures Formelrechnen. Hier finden sie Gründe für die Arbeit mit offenen Rechenaufgaben und einige Beispiellösungen, wie ich sie an einem sprachlichen Gymnasium mit 2-stündigem Physikunterricht behandle.

Für wissbegierige Schüler stelle ich zusätzliche Aufgaben weiterführende Informationen, etc. ins Internet, wo sie von interessierenden Schülern herunter geladen werden können

Die Schüler zum Verstehen von Physik bringen

s. "Verständlich sein"

Spaß machen

Dadurch, dass die Schüler nicht mitschreiben müssen, bleibt mehr Raum für Diskussionen und Schülerexperimente, Dinge, die Schülern mehr Spaß machen als zu schreiben. Der Lehrer hat außerdem mehr Zeit auf Schülerfragen einzugehen. Man kann Kurioses und Interessantes aus dem Lebensalltag der Schüler diskutieren, wofür sonst wenig Zeit bleibt.

Da die Schüler zu Hause nicht stumpfsinnig abschreiben müssen, können Hausaufgaben gestellt werden, die mehr Spaß machen, wie z.B. ein Schülerexperiment oder eine Internetrecherche.

Verständnis von Alltagsphänomenen verbessern

Alltagsfragen sind fast durchweg die Aufhänger für jedes Kapitel meines Pisa-Skriptes.

Interessant sein

Die Eingangsfrage zu jedem Thema meines PiSA-Skriptes ist eine Frage aus dem Alltag der Schüler, dem Sport oder steht in Bezug zum menschlichen Körper. Beispiele:

"Warum klappern die Gläser auf dem Klavier?" (Schwingungen und Wellen, Klasse 11)

"Warum tut sich der Fakir nicht weh?" (Druck, Klasse 8) oder

"Warum ist der Himmel blau und die Sonne gelb?"

"Berechnung des Spritverbrauchs eines Autos" (Wiederholung Mechanik in Klasse 10)

Auch weltanschauliche Fragen wie z.B. zum Laplaceschen Dämon in der Oberstufe oder danach welche Art von Fragestellung überhaupt ins Reich der Physik und der Naturwissenschaften insgesamt gehören, werden immer wieder aufgegriffen.

Darüber hinaus werden zu jeder sich bietenden Gelegenheit Schülerexperimente mit einfachen Mitteln aus dem Alltag durchgeführt.

Nicht zu wichtig genommen werden (Physik ist kein Hauptfach)

Da die Schüler nicht mitschreiben müssen, fällt es leicht auch einmal auf schriftliche Hausaufgaben verzichten, ohne dass Heftlücken entstehen. Das schriftliche Rechnen ist zweitrangig, die Phänomene (mündliches Arbeiten) stehen im Vordergrund.

Keine Anhäufung von unverstandenen Fachausdrücken und Faktenwissen sein

Das Arbeiten mit Modellen steht im Vordergrund, Spezialeffekte stehen zurück. Beim Arbeiten mit den Modellen wird jedoch auf die korrekte Verwendung einer begrenzten Zahl von Fachausdrücken großer Wert gelegt.

Nicht zum Auswendiglernen führen

Das auswendig zu Lernende wird auf das allernotwendigste beschränkt. Das wirklich auswendig zu Wissende aus der gesamten Mittelstufe steht auf einem einzigen Formelblatt. Ich erkläre den Schülern, dass sogar auf diesem Blatt vieles redundant ist (z.B. Einheit und Formel). Von diesem Formelblatt erwarte ich allerdings, dass es die Schüler bis zum jeweils aktuellen Stoff auswendig können.

Keine Angst machen

Ich frage das Formelblatt mehrmals pro Halbjahr ab. Auf diese Weise haben auch Schüler durch Auswendiglernen eine Chance, die weniger begabt für Naturwissenschaften sind.

Bekanntlich sind Mathematiklücken aus früheren Klassen schwer zu beheben. Immer wieder gibt es Schüler, die zwar gut qualitativ argumentieren können, aber am Umstellen einer Gleichung scheitern. Dies ist zwar bedauerlich, sollte aber dennoch nicht dazu führen, dass der betreffende Schüler ausschließlich "rote" Noten hat,

Nicht lebensfern sein

Da sich das ganze PiSA-Skript am Alltag der Schüler orientiert und auch viele Fragestellungen rund um den menschlichen Körper aufgreift, wird der Physikunterricht automatisch lebensnah, Solche Fragen sind z.B.: "Wie viel nimmt man bei einer Bergtour ab?" oder "Was kann ein Mensch leisten?"

 

 

zuletzt geändert am 17.03.2010

© Copyright Dr. ing. Andreas Hoffmann